Allgemeines zum Thema Elektrosmog

Niederfrequente elektrische Felder werden hervorgerufen durch elektrische Spannung. Bei einer baubiologischen Untersuchung Ihrer Räume interessiert in diesem Zusammenhang besonders die gesamte elektrische Einrichtung Ihrer Wohnung. Das beinhaltet unter anderem alle in und auf der Wand verlegten elektrischen Leitungen; lose verlegte Kabel wie Verlängerungsschnüre und Geräteanschlusskabel; elektrische Geräte, angefangen von Radiowecker, Haarfön, Kaffeemaschine über Unterhaltungselektronik wie Radio, Fernseher und Computer bis hin zu Lampen, Elektroherd, Nachtspeicheröfen und elektrischen Fußbodenheizungen. Einfacher gesagt: alle Einrichtungen ihrer Wohnung, welche mit elektrischen Strom (230/400 Volt) betrieben werden, induzieren elektrische Felder. Des weiteren gibt es technische Einrichtungen, die mit einer anderen Spannung und/ oder Frequenz betrieben werden und sich häufig außerhalb Ihrer eigenen vier Wände befinden. Dazu zählen zum Beispiel Straßenbahn, Eisenbahn, Neonbeleuchtungen von Geschäften und anderes mehr. Dabei ist es unerheblich, ob die entsprechenden Geräte ein- oder ausgeschaltet sind. Entscheidend ist, dass sie an das Stromnetz angeschlossen sind. Der Fachmann spricht hier von „angelegter Spannung“. Alle diese Felder können sich durch Luft und einige feste Materialien hindurch ausbreiten. Mit zunehmendem Abstand verringern sich die Werte. Auch können manche feste Materialien die Felder dämpfen oder komplett abschirmen. Häufig besteht die Möglichkeit, einen sogenannten „Netzfreischalter“ oder „Feldfreischalter“ einzubauen. Es ist jedoch wichtig, dass vorher die Wirksamkeit eines solchen Einbaus von einem Baubiologen geprüft wird, da es sonst unter Umständen durch diese Maßnahme zu einer Erhöhung der Strahlenbelastung kommen kann. Die einfachste und billigste Möglichkeit besteht jedoch immer noch darin, so weit wie möglich auf sämtliche technischen, elektrischen und metallenen Einrichtungen und Kabel, besonders im Schlafzimmer, zu verzichten. Niederfrequente elektrische Felder werden in Volt pro Meter( V/m) gemessen. Am Tag sollten Werte von 10 V/m nicht überschritten werden. Am Schlafplatz dürfen Werte von 1 V/m in der Nacht nicht überschritten werden. Auch für Ruheplätze, welche am Tag aufgesucht werden, gilt die Obergrenze von 1V/m.

Niederfrequente magnetische Felder werden hervorgerufen durch elektrischen Strom. Hier muss jedoch das entsprechende elektrische Gerät eingeschaltet sein. Der Fachmann sagt dazu, dass „ein Strom fließen muss“. Diese Art von Feldern breiten sich ebenfalls wieder durch Luft und feste Materialien aus. Eine Abschirmung ist hier jedoch, im Gegensatz zu den elektrischen Feldern, ungleichmäßig schwieriger. Oft ist es, wenn überhaupt, nur mit großen technischen und finanziellem Aufwand möglich. Zur Reduzierung der magnetischen Felder ist ein Netzfreischalter wirkungslos, da dieses Gerät erst seine Wirkung entfalten kann, wenn kein Strom mehr durch die Leitungen fließt. Da der Stromfluss jedoch die physikalische Bedingung für die Entstehung dieser Art des magnetischen Feldes ist, sind diese Felder somit auch nicht vorhanden, wenn kein Strom fließt. Auch hier gilt wieder: verzichten Sie, wo immer möglich, auf sämtliche technischen, elektrischen und metallenen Einrichtungen und Kabel. Dies gilt ganz besonders für alle Geräte mit eingebautem Transformator, da hier besonders starke magnetische Felder entstehen. Zu nennen sind hier unter anderem Ladegeräte, Radiowecker, Niedervolthalogenlampen, Unterhaltungselektronik wie Fernseh- und Computergeräte, Stereoanlagen u.a.m.. Lassen Sie in der Nacht keinerlei Geräte in Ihrem Schlafzimmer und den angrenzenden Nebenräumen eingeschaltet. Wo sich dies nicht vermeiden lässt, halten Sie einen möglichst großen Abstand von mehreren Metern. Niederfrequente magnetische Felder werden in NanoTesla( nT) gemessen. 20 nT sind hier die baubiologische Obergrenze für Schlaf- und Ruheplätze.

Hochfrequente ungepulste Strahlung, verursacht unter anderem durch Radio- oder Fernsehsender, können Entfernungen von Hunderten bis Tausenden von Kilometern zurücklegen. Sie können leichtere Baumaterialien, wie Holz und Rigips, aber auch Glas, oftmals praktisch ungehindert durchdringen. Feste Baumaterialien, wie Beton und Stein, reduzieren diese Strahlung zum Teil beträchtlich. Zusätzlich stehen heutzutage eine Vielzahl von abschirmenden Materialien zur Verfügung, mit denen die Belastungen im Haus reduziert werden können. So gibt es unter anderem Stoffe, Gardinen, Farben und Tapeten mit abschirmenden Eigenschaften. Jedoch muss davor gewarnt werden, in Eigeninitiative Abschirmvorrichtungen zu montieren, ohne sich ein genaues Bild über die Strahlensituation gemacht zu haben. Andernfalls kann sich die vorhandene Strahlenbelastung sogar noch verstärken, weil beispielsweise eine vorher nicht festgestellte Strahlung, aus einer anderen Richtung kommend, durch unfachmännisch gewählte Abschirm-vorrichtungen in das Haus zurückreflektiert wird.

Hochfrequente gepulste Strahlung finden wir bei Mobilfunk( Handy), schnurlosen DECT- Haustelefonen, Radar und Richtfunk. Einer hochfrequenten Welle( Trägerwelle) wird ein niederfrequentes Signal überlagert, aufmoduliert. Diese Art von Strahlung steht im Verdacht, ganz besonders starke, negative Auswirkungen auf die Gesundheit zu haben. Schon relativ geringe Leistungen, welche in der Regel die gesetzlichen Grenzwerte tatsächlich um ein Vielfaches unterschreiten, scheinen für massive gesundheitliche Auswirkungen verantwortlich zu sein.

Kapazitive Ankopplungen entstehen überall dort, wo sich ein elektrisch leitfähiger Körper im Bereich von elektrischen Feldern befindet; man sagt, er „koppelt“ an diese Felder an. Davon betroffen sind Metallteile wie Wasserleitungen, Heizkörper oder Federkernmatratzen( Federkerne bestehen aus Metall!), aber natürlich auch Mensch oder Tier, da sie zu einem sehr großen Teil aus Wasser bestehen. Die Felder werden vom Körper aufgenommen und durch ihn hindurch weitergeleitet. Dadurch kann an ihm eine Spannung gemessen werden. Die Person steht in diesem Fall regelrecht „unter Spannung“. Ein sehr häufig bei Hausuntersuchungen anzutreffendes Beispiel ist das Bett, an dessen Kopfende ein Stromkabel, unter Putz verlaufend, je rechts und links eine Nachttischlampe versorgt. In dem Bett befindet sich eine Federkernmatratze; auch das Bett selbst besteht zum Teil oder komplett aus Metall. In einem solchen Fall werden am Körper des im Bett liegenden Menschen Spannungswerte gemessen, die um ein Vielfaches über den empfohlenen Grenzwerten liegen.